Lustige Geschichten gesucht
FILMFÖRDERUNG Die norddeutschen Filmförderanstalten stellen jungen Filmemachern viel Geld und eine Ausstrahlung im NDR in Aussicht
Über ein neues Filmförderprojekt können sich junge Filmemacher in Norddeutschland nur freuen. Viele Möglichkeiten, hier einen Film zu machen, gibt es nicht und ein Abschluss an einer der Filmhochschulen hilft da oft auch nicht weiter. Bis zu 900.000 Euro Fördergeld für einen Debutfilm ist zudem eine relativ hohe Summe, mit der sich gut arbeiten lässt. „Nordlichter“ heißt dieses Förderprojekt, das der NDR, die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) und die Nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen ins Leben gerufen haben.
Mindestens vier Projekte im Jahr sollen so gefördert werden. Im Förderjahr 2014 müssen diese Filme Komödien sein: Es soll jeweils ein Genre angeschoben werden. „Die Möglichkeiten, das Publikum zu erreichen im Genrebereich sind definitiv unterentwickelt. Das hat viel damit zu tun, dass das deutsche Fernsehen gut ist, wie es ist“, sagt der NDR-Filmchef Christian Granderath. „Für uns ist es wichtig, dass wir Nachwuchs finden, der etwas erneuert.“
Wer hier liefert, was gefördert und gefordert wird, kann sich Hoffnungen auf eine Karriere als Fernsehregisseur beim NDR machen. Im Grunde ist das Förderprojekt eher eine langfristig angelegte Stellenausschreibung als eine Filmförderung im traditionellen Sinne.
„Es ergibt keinen Sinn, Komödien von der Stange zu suchen“, sagt die Filmredakteurin des NDR Sabine Holtgreve. Stattdessen suche sie nach sogenannten Charakterkomödien. Sie hofft wohl auf einen neuen Detlev Buck, dessen erster Erfolgsfilm „Erst die Arbeit und dann?“ von 1985 perfekt die Förderungskriterien erfüllt hätte.
Die Geschichten der Filme müssen in Norddeutschland spielen und gefördert werden Filmprojekte, bei denen mindestens entweder der Regisseur, der Autor oder der Produzent aus Norddeutschland kommt.
Herauskommen sollen Fernsehproduktionen, die ab Sommer 2015 im NDR ausgestrahlt werden. Ein Einsatz der Filme im Kino ist nicht geplant und würde als eher unerwarteter Bonus gewertet. Der Programmdirektor des NDR Frank Beckmann stellte in Aussicht, dass auch eine Ausstrahlung in der Primetime, also um 20.15 Uhr, denkbar sei. Beckmann appelliert an die potenziellen Antragsteller: „Jetzt möchten wir die Talente sehen. Erzählen Sie uns lustige Geschichten, so wie sie bisher noch keiner erzählt hat. Dann kriegen Sie den Applaus.“ HIP (mit dpa)
