FELDBUSCHWIESNER
: Die Zerstörung uneingeschränkten Fortschrittsglaubens

Seit mehr als fünf Jahren arbeitet Jenny Michel, die 2009 mit ihrer Staubsammlung Aufmerksamkeit erregte, an dem Paradieswerkkomplex.
Überlagerungen von industriellen Schaltplänen, philosophischen Zitaten und kecken Kommentaren in Inhalt und Form ergeben Einblicke in die Suche nach einem Paradies. So gleichen die Werke mal einem assoziativen Gewirr auf Papier, mal sind es in Harz festgehaltene Gravuren. Die Überforderung die Komplexität zu erfassen und sich einem Paradies zu nähern, ist allgegenwärtig. Es ist daher konsequent, wenn Michel mit den Skulpturen ihrer neuen Serie „trashing utopia“ zeigt, wie brutal die Zerstörung, aber auch wie pflegebedürftig die Reste althergebrachter Glaubens- und Denksysteme sind, damit Neues entstehen kann. MJ

■ Bis 5. 10., Mi.–Sa. 12–19, Linienstr. 155