„Seilmacher gesucht“

BERUF Auf der Ausbildungsplatz-Börse sind noch über 1.000 freie Plätze zu ergattern

■ ist Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Bremen.

taz: Sie bieten auf Ihrer Börse laut Ankündigung 1.000 freie Ausbildungsplätze an. Sind so viele offene Stellen zu diesem späten Zeitpunkt nicht ungewöhnlich?

Frank Münkewarf: Das ist völlig normal, mittlerweile haben wir sogar fast 1.200 freie Plätze. Dieses Jahr können wir einen leichten Anstieg der Ausbildungsangebote verzeichnen. Daran erkennt man, dass es uns wirtschaftlich schon etwas besser geht.

Welche Firmen und Berufe sind vorwiegend vertreten?

Wir können uns einer reichen Vielfalt erfreuen. Wir haben große Betriebe wie die Telekom, aber auch kleine, junge Unternehmen, die nach qualifiziertem Nachwuchs suchen. Es sind über 130 verschiedene Ausbildungsberufe vertreten. Ein Großteil wird im kaufmännischen Bereich und im Einzelhandel angeboten. Es werden aber auch Azubis für eher unbekannte Berufe wie Seilmacher gesucht.

Findet denn jeder Ausbildungsplatz auch einen Interessenten?

Unbeliebte Ausbildungsberufe gibt es immer, zum Beispiel der des Fleischverkäufers. Häufig ist das Problem, dass junge Schulabgänger gar nicht wissen was sie wollen. Deshalb müssen wir viel früher an die Schulen gehen, den Nachwuchs informieren und auch unbeliebtere Branchen interessant machen.

Wie erfolgsversprechend ist die Suche auf dem Ausbildungsmarkt heute?

Leider ist es so, dass viele Betriebe nur noch top-qualifizierte Leute ausbilden wollen, am besten mit Abitur. Da bleiben junge Leute mit schulischen Defiziten oft mal auf der Strecke.

Interview: KAFE

Von 10 bis 18 Uhr im BIZ am Doventorsteinweg 44