IN ALLER KÜRZE

Werder zockt Jobber ab

Den Mindestlohn auch im Weser-Stadion umzusetzen, hat der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Frank Willmann gefordert. Entsprechend erwarte man, „dass der Vertrag mit dem Caterer im Weser-Stadion umgehend nachverhandelt wird“, sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion. Die Einhaltung des Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde müsse darin aufgenommen werden. Lohndumping sei nicht hinzunehmen. Tatsächlich hatte die Stadion GmbH den Vertrag mit dem Caterer kurz vor Verabschiedung des Bremer Mindestlohngesetzes noch verlängert – angeblich um erstaunliche 24 Jahre. Das Gesetz bezieht sich ausdrücklich nicht auf laufende Verträge.

Beck rügt U-Haft

Als unverhältnismäßig hat die Bremer Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck (Grüne) die Anordnung einer zweimonatigen Untersuchungshaft für Greenpeace-AktivistInnen durch ein russisches Gericht kritisiert. Die unbewaffneten Umweltschützer waren aufgegriffen worden, als sie gegen Erdölbohrungen in der Arktis protestiert hatten. Sie werden der Piraterie bezichtigt. Beck nannte diesen Vorwurf „absurd“. Er zeige nur, „wie weit das Land von einem Rechtsstaat entfernt ist“, so Beck.

Großer Einsatz für kleines Päckchen

Ein kleines Versandstück war gestern Vormittag Auslöser eines Feuerwehrgroßeinsatzes mit 83 Rettern und 35 Fahrzeugen in der Postfiliale an der Dechanatsstraße. Beim Versuch aus dem Päckchen auslaufendes Formalin zu beseitigen, war es zu einer chemischen Reaktion gekommen. Bei der bildeten sich Dämpfe, die nach Befund der Feuerwehrleute bei deren Eintreffen bereits Augenreizungen bei fünf MitarbeiterInnen ausgelöst hatten – sowie bei 150 LehrerInnen und Schülern der benachbarten Johannes-Schule: Diese teilt sich mit der Post die Lüftungsanlage, weshalb Verstärkung angefordert wurde. Insgesamt mussten 32 Verletzte kurz in Krankenhäusern behandelt werden.

Literaturhaus renoviert

Einen Relaunch hat das virtuelle Literaturhaus Bremen absolviert: Die gestern freigeschaltete Website ist stärker auf mobile Endgeräte abgestimmt, außerdem nutzt sie die Möglichkeiten multimedialer Literaturvermittlung stärker. Inhaltlich werde man weiterhin „über das literarische Leben hier im Norden informieren“, so Geschäftsführerin Heike Müller. Seit Kurzem unterstützt das virtuelle Literaturhaus Bremen auch den internationalen Dichter-Austausch, beispielsweise durch Übersetzerplattformen.  (taz)