KONZERTE IN BREMENIMMER ALLES AUF EINMAL
: Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Da fährt man mal weg, und dann das: Als hätten sie sich verabredet, überschwemmen Bremens KonzertveranstalterInnen den Terminkalender. Für Nostalgiker vielleicht interessant: Das Gastspiel von Barry McGuire & John York im Rahmen ihrer Abschiedstournee am Dienstag, 20 Uhr im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Gröpelingen. Immerhin schuf McGuire anno dunnemals den Gassenhauer „Eve Of Destruction“.

Ab Mittwoch wird’s dann enger: Im Kleinen Haus am Goetheplatz tritt ab 21 Uhr Simonne Jones auf, von Peaches einmal als „Zukunft“ annonciert, außerdem Candelilla aus München, die ihren zickigen Wave-Punk neulich von Steve Albini aufnehmen ließen. Die Konkurrenz kommt frei Haus im Lemans, wo ab 20 Uhr Mojo Juju aus Australien schmutzigen Voodoo-Blues aufführen. Ab 21 Uhr kommt es auf De Liefde im Neustädter Hafen auch noch zur Invasion der Jazzmusiker. Ralf Benesch führt diese siebenköpfige Eingreiftruppe mit alten Bekannten an. Wer an Jazz in letzter Zeit die alte Wildheit vermisst hat, sollte hier nicht fehlen!

Richtig dicke (aber es lenkt ja auch vom Tag der Einheit ab) kommt’s am Donnerstag: Im Theater am Goetheplatz gibt es ab 18.30 Uhr (!) Chilly Gonzales & das Kaiser Quartett zu sehen. Ab 20 Uhr bratzen im Schlachthof Kvelertak, Arabrot und Gerilja, wobei Arabrot vor allem Fans der Melvins ans Herz gelegt seien. Traditionsmetaller pilgern derweil ins Tivoli, wo mit Grave Digger eine Band auf der Bühne steht, die bedeutend älter als die deutsche Einheit ist. Beginn hier schon um 19 Uhr. Und zu guter, nihilistischer Letzt sind am Donnerstag ab 20 Uhr auch noch die Sworn Liars, Cellophane Suckers und X-Rays in der Lila Eule zu sehen. Punk, Punk und Punk sorgen für einen abwechslungsreichen Abend – kein Witz.

Diversifiziert auch der Freitag: In der Schwankhalle spielen die inklusiven Station 17, zeitgleich, also ab 20 Uhr, in der Lila Eule die Neuköllner Provo-Rocker DxBxSx und in der Glocke die Lounge-Jazzer Pink Martini.