Schneeschipper, Schnarcher, Müttertreffs

Immer geht es um Kinder. Und was ist mit dem Lärm der Erwachsenen?

Gestern debattierte die Bremische Bürgerschaft über Kinderlärm in Bremen. Doch wieso sind es eigentlich immer nur die Kinder, die den Lärm machen? Genauso gut könnte man sich über Erwachsenenlärm beschweren. Wer ist es denn, der in den Ferien morgens um 7 Uhr schon Schnee schippen muss, obwohl man eigentlich noch schlafen will?

Die größten Lärmquellen sind doch die Erwachsenen selbst. Über Autolärm streitet ja schließlich auch keiner, oder über die ständigen abendlichen Treffen der Mutter mit ihren Freundinnen, die dann lautstark über andere Leute herziehen oder die neuesten Neuigkeiten besprechen, während man selbst nebenan im Bett liegt und nicht einschlafen kann. Dann ist man am nächsten Tag in der Schule vollkommen fertig und unfähig, sich auf irgendwas zu konzentrieren. Doch man selbst darf sich nicht beklagen.

Die Erwachsenen beschweren sich über die Geräusche der Kinder, die vollkommen normal sind. Was wäre ein Kind, das beim Spielen schweigend in der Ecke sitzt? Aus Sicht der Erwachsenen gibt es auch immer diese lauten Jugendlichen, die Abends die Musik aufdrehen, und auf niemanden Rücksicht nehmen. Doch wer nimmt auf sie Rücksicht? Wenn im Nebenzimmer der Vater jede Nacht so laut schnarcht, dass es durch das ganze Haus schallt, braucht man halt mal etwas, um sich abzureagieren.

Leoni Wienstroer, Freie Evangelische Bekenntnisschule Bremen, 10. Klasse