Das Wattenmeer
: Biotop zwischen Ebbe und Flut

Das Wattenmeer der Nordsee gehört zu den bedeutendsten Naturräumen der Erde. Es erstreckt sich von Esbjerg (Dänemark) bis nach Den Helder (Niederlande) und ist mit einer Fläche von rund 14.000 Quadratkilometern fast so groß wie das Bundesland Schleswig-Holstein. Die Nationalparks wurden 1990 von der UNESCO als Biosphärenreservat von Weltrang anerkannt, zudem sind sie nach diversen europäischen Naturschutzrichtlinien geschützt. Ungefähr die Hälfte des Schutzgebietes liegt in Deutschland, gegliedert in die drei Nationalparks Niedersächsisches, Hamburgisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Letzterer wurde 1985 gegründet, 1999 erweitert und ist mit 4.431 Quadratkilometern der größte Nationalpark Europas (Karte). Er ist in mehrere Zonen unterteilt, in denen der Zugang für Menschen sowie die wirtschaftliche Nutzung unterschiedlich streng reglementiert sind. Eine Besonderheit ist das erste europäische Walschutzgebiet vor den Inseln Sylt und Amrum. Dort liegt die Kinderstube der delphinähnlichen Schweinswale, der einzigen heimischen Walart, die 1999 gesondert unter Schutz gestellt wurde. Ob der Bestand der vom Aussterben bedrohten kleinen Tümmler sich erholt hat, wird derzeit untersucht. SMV