Fans auf’m Trockenen

Warnstreik bei Coca-Cola: Lenkt der Konzern nicht ein, könnte es auch zur Fußball-WM zum Streik kommen

Was bei der Berliner S-Bahn nicht ganz geklappt hat, wollen nun die Beschäftigten bei Coca-Cola versuchen: einen möglichen Streik während der Fußball-WM als Drohkulisse benutzen, um im Kampf um Arbeitsplätze und Lohnerhöhungen ein gutes Ergebnis zu erzielen. Schon in der nächsten Woche soll es bei Coca-Cola in der Region erste Warnstreiks geben. So plant es zumindest die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Mit den Warnstreiks, die bereits diese Woche in Süddeutschland begannen, wehren sich die Beschäftigten gegen den befürchteten Verlust von 3.000 der ca. 9.000 Stellen in Deutschland. In der Region produziert Coca-Cola in Berlin, Genshagen, Forst, Perleberg und Perwenitz.

Anfang April war die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 9.700 Beschäftigten der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE) ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Ende April wollen beide Seiten zu einer dritten Runde zusammenkommen. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld und den Erhalt von Arbeitsplätzen.

NGG-Verhandlungsführer Gunold Fischer: „Coca-Cola nimmt die Sorgen der Beschäftigten nicht ernst. Die Warnstreiks sollen der CCE AG zeigen, dass es den Beschäftigten sehr wohl ernst ist mit ihren Forderungen.“ Coca-Cola sei einer der Hauptsponsoren der Fußball-WM 2006 in Deutschland, „Auswirkungen auf die Versorgung mit Coca-Cola-Produkten bei der WM sind nicht ausgeschlossen, wenn bei der nächsten Verhandlungsrunde am 27. April 2006 kein Ergebnis erzielt wird.“ ROT