Feueralarm an der Süderelbe

GROSSEINSATZ Feuerwehr sucht weiter möglichen Brandherd im Kohlelager des Kraftwerks Moorburg

In einer Entschwefelungsanlage gab es eine Explosion, danach stand der Turm in Flammen

Zwei Großeinsätze südlich der Elbe haben die Feuerwehr am Wochenende auf Trab gehalten. In einer Raffinerie brannte der Turm einer Entschwefelungsanlage. Seit Freitag wird zudem im Kohlebunker des neuen Kraftwerks in Moorburg ein „Hot Spot“ gesucht, also eine Stelle, an der Kohle heiß geworden ist. Die Einsatzkräfte sind am Sonntag nicht bis zu diesem Punkt vorgedrungen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Um zu verhindern, dass ein Brand ausbricht, wurde Kohle umgeschichtet.

Im Lager des Kraftwerks befanden sich nach Angaben des Betreibers Vattenfall 50.000 Tonnen Kohle; die Feuerwehr sprach von 70.000 Tonnen. Um Platz zu schaffen, soll die abgetragene Kohle auf ein Schiff geladen und nach Brunsbüttel gebracht werden. Temperatur und Kohlenmonoxid-Konzentration waren konstant auf unkritischem Niveau.

Zwischenzeitlich hatte es am Samstag zudem in einer Raffinerie gebrannt, nur rund drei Kilometer vom Kraftwerk entfernt. In der Entschwefelungsanlage habe es eine Explosion gegeben, danach habe der Turm der Anlage in Flammen gestanden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Rund 70 Löschkräfte waren mit neun Wasserwerfern im Einsatz. Die Löscharbeiten waren am frühen Samstagmorgen beendet.

Eine Kohlenhalde heizt sich auf, weil die Kohle oxidiert und dabei Wärme frei wird. Ist die Halde ausreichend belüftet, steigt die Temperatur aber nicht auf einen kritischen Wert an. In Moorburg wurden Temperaturen bis zu 70 Grad Celsius gemessen. Bei 240 bis 280 Grad entzündet sich Kohle selbst.  (dpa/taz)