Alba zieht von Platz 1 in die Play-offs

Mit dem Prestigesieg gegen Titelverteidiger Bamberg haben die Basketballer von Alba Berlin ihre Ansprüche auf den nationalen Thron nach zwei Jahren Pause angemeldet. Doch mehr als eine Standortbestimmung will man beim Vorrundenersten nach dem schwer erkämpften 80:75 im letzten Spiel der Punkterunde nicht beimessen. „Jetzt geht es von vorn los. In den Play-offs gibt es keine leichten Gegner mehr“, warnte Alba-Vizepräsident Marco Baldi vor dem nächsten Gegner aus Oldenburg, den die Berliner am 1. Mai zum ersten Viertelfinal-Heimspiel empfangen. „Wir haben das Etappenziel als Erster erreicht. Mehr nicht. Jetzt heißt es den Schwung beibehalten, um auch in der Gesamtwertung das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren“, sagte Baldi nach dem Triumph gegen Meister Bamberg am Ostersonntag vor der Saison-Rekordkulisse von 9.322 Zuschauern. „Jetzt dürfen wir alle gute Laune haben, aber dann heißt es, Volldampf aufzunehmen für den Pokal. Da müssen wir das erste Spiel angehen, als ob es das letzte wäre“, so Baldi. Auch Alba-Trainer Henrik Rödl versuchte, nach der auf dem Parkett wie an der Seitenlinie mit starken Emotionen geführten Partie die Euphorie zu bremsen. „Außer dem ersten Platz der Vorrunde, der uns Heimrecht in allen entscheidenden Play-off-Spielen garantiert, haben wir noch nichts erreicht“, sagte der Coach, ergänzte aber sofort: „Aber wir haben gesehen, dass wir Bamberg schlagen können. Wir haben eine der besten Vorrunden in der Alba-Geschichte gespielt und nur vier Niederlagen einstecken müssen“, freute er sich. Lob ernteten die Berliner auch von Bundestrainer Dirk Bauermann, der seine Bamberger an der Linie wie immer lautstark und mit allerlei kleinen Tricks auf die richtige Bahn lenken wollte. „Insgesamt hat Alba verdient den ersten Platz belegt, weil sie nach einer kleinen Serie von Niederlagen, auch bei uns, großen Willen gezeigt haben. Ich denke aber, dass es bei der Stärke der beiden Mannschaften in dieser Saison noch ein Zusammentreffen gibt“, weist Bauermann auf mögliche Endspiele um Pokal und Meisterschaft zwischen Bamberg und Berlin hin. Albas Vizepräsident jedoch warnt vor der Fokussierung auf nur diese beiden Spitzenmannschaften: „Wenn sich alle nur auf Alba und Bamberg konzentrieren, werden sich einige schwer vergucken. Da gibt es einige Gegner, die noch kreuzgefährlich sind“, sagte Marco Baldi. dpa
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