Doppelt diskriminiert

STUDIE Homosexuelle mit Migrationshintergrund haben offenbar häufiger Probleme in der Familie

Homosexuelle mit Migrationshintergrund sind oft doppelter Diskriminierung ausgesetzt. Das geht aus einer Studie der Universität Jena hervor, die der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) vorgestellt hat. „Für uns ist das Ergebnis besonders besorgniserregend“, sagte LSVD-Sprecher Axel Hochrein.

Demnach werden Schwule und Lesben mit Migrationshintergrund wegen ihrer sexuellen Orientierung häufiger von der eigenen Familie beschimpft, geschlagen oder müssen sogar von zu Hause ausziehen. „Je weniger die Eltern integriert sind, desto schlechter können sie mit der Homosexualität ihrer Kinder umgehen“, sagte die Leiterin der Untersuchung, Melanie Steffens.

Des Weiteren hätten Schwule und Lesben mit Migrationshintergrund ein schlechteres Selbstbild und fänden es schwieriger, ihre sexuelle Orientierung mit ihrer Religion zu vereinbaren.

Um die Situation für die Betroffenen zu verbessern, fordert der LSVD spezielle Unterstützungsangebote und eine systematische Aufklärungsarbeit für Eltern und Familien. (apn)