Schwere Schlappe für Atom-Blair

LONDON rtr ■ Ein britisches Parlamentskomitee hat am Sonntag den Regierungsversuch zurückgewiesen, den künftigen Strombedarf des Landes durch Atomenergie zu decken. Premierminister Tony Blair, der die alternden Atomanlagen Großbritanniens durch neue ersetzen möchte, fügte es damit eine politische Schlappe zu. Mit dem Komitee, in dem Vertreter aller Parteien sitzen, sprach sich jedoch schon die zweite einflussreiche Institution dagegen aus. Unter dem Titel „Die Lichter anlassen“ erklärte das Gremium, der Bedarf solle durch zusätzliche gasbetriebene Energieanlagen sowie durch erneuerbare Energien gedeckt werden. „Über die nächsten zehn Jahre kann Atomenergie weder den zusätzlichen Bedarf noch die Ausfälle durch Kohlereduzierung decken, schlicht weil die Anlagen nicht schnell genug gebaut werden können“, heißt es. Zudem gingen mit der Atomenergie eine Reihe von Gefahren einher – durch Unfälle, Terroristen, Proliferationsprobleme und der Verfügbarkeit von Uran.