hamburger szene
: Radeln an der Waterkant

Manchmal kommen einem ja arge Zweifel. Zweifel bezüglich der Uhr- und Tageszeit, Zweifel an der eigenen Wahrnehmung: Ist dieser unser Alsterpark am Dienstagmorgen um neun nun überbevölkert oder entsetzlich leer? Die eigenen Augen signalisieren: Leer ist‘s, kein Mensch dort, den man mit dem Fahrrad stören könnte. Und doch, dem ist nicht so: Drei (!) freundliche Polizisten entspringen plötzlich dem Gebüsch, um einen vom Rad zu geleiten und über die Lage aufzuklären.

Schärfstens verboten sei, was man soeben tat; polyphon reden sie auf den Überraschten ein. Wenig fruchtet da der Hinweis, dass man niemanden geschädigt habe und auch sonst nicht der Typ sei, der reihenweise Omas umfährt; viel zu anstrengend, die alten Damen wieder aufzulesen. Gütig kontert der Uniformierte, dass man ja auch bloß verwarnt sei, „beim nächsten Mal aber ganz bestimmt“ ein Verwarnungsgeld zu zahlen habe.

Auch die Beteuerung, dass man von dem Verbot wirklich nichts gewusst habe, ja, dass man nachsehen werde, ob es wirklich auf den entsprechenden Schildern verzeichnet sei, erweicht die Ordnungshüter nicht. Mit mildem Lächeln lassen sie solch Geschwätz passieren. Doch, sie seien sicher, das stehe dort geschrieben, sagen die Blaugekleideten. Zur Not werde er mit nachsehen kommen, erbietet sich einer.

Und tja, was soll man sagen: Sie hatten leider recht. PS