Industrieschau sucht Aufschwung

Wenn sich die Maschinenbauer und Elektrotechniker ab kommenden Montag auf der Hannover Messe treffen, wird er besonders viel Aufmerksamkeit finden: der „Aufschwung“. Traut sich jemand, das Wort in den Mund zunehmen? Oder ist es doch höchstens die Konjunktur, die anspringt oder die Stimmung, die gut ist? Im Vorfeld der weltweite bedeutendsten Maschinenbau-Messe jedenfalls kommt der „Aufschwung“ den meisten Managern, Verbandschefs und Konjunkturforschern nicht so recht über die Lippen. Beispiel Elektroindustrie: Während die Umsätze im Inland 2005 erneut leicht zurückgingen, erreichten die Erlöse der Branche im Ausland ein neues Rekordniveau – was sich auf den Arbeitsmarkt allerdings nicht positiv auswirkte.

Eröffnen wird die Messe Bundeskanzlerin Merkel, die an der geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent festhalten will und damit für Unmut unter den über 5.000 Ausstellern sorgen wird. Neben der Kanzlerin wird auch der indische Premierminister Manmohan Singh in Hannover erwartet – die aufstrebende Wirtschaftsnation Indien ist in diesem Jahr Partnerland der Industrieschau.

Inhaltlich wird einer der Schwerpunkte der Messe die Zukunft der Energieversorgung sein: Zu einem „World Energy Dialogue“ werden etwa E.on-Chef Wulf Bernotat, der EnBW-Vorstandsvorsitzende Utz Claassen und BDI-Präsident Jürgen Thumann erwartet. taz/dpa