LESERINNENBRIEFE
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Revolution für Aktivistenelite

■ betr.: „Zwischen Biblis und Brunsbüttel“, taz vom 24./25. 4. 10

So, so – für Hanna Poddig ist sechs Stunden Busfahren, um bei der Menschenkette mitzumachen, also ein „konsumierbarer halber Tag“. Hanna Poddig teilt die Welt in gute und schlechte Umweltaktivisten und stößt 120.000 Menschen vor den Kopf. Sie will eine Revolution, an der sich aber bitte schön nur die von ihr definierte Aktivistenelite beteiligen darf. Für eine echte Revolution braucht es aber verschiedene Aktionsformen für unterschiedliche Menschen. Zum Glück ist die Bewegung immer noch emanzipatorisch, vielfältig und basisdemokratisch genug. Das sagt eine, die nach Erfahrungen mit Polizei und Justiz bei politischen Aktionen das persönliche Risiko einer Strafanzeige gerne minimiert und „nur noch“ an „harmlosen“ Aktionen teilnimmt. ANNETTE LITTMEIER, Berlin

Kein Cent für die Gemeinde Biblis

■ betr.: „Sanitäter selbst bezahlen. Gemeinde Biblis will Demonstrationsrecht durch Kostenauflagen aushöhlen“, taz vom 23. 4. 10

Ob Rotes Kreuz, Johanniter oder andere Sanitäter, sie werden auch durch private Spenden von uns finanziert, außerdem von unseren Steuern. Absolut illegal, was die Gemeinde Biblis vorhat. Vor unserer nächsten Spende müssen wir folgerichtig als Verwendungszweck: „Demonstrationsbegleitung“ draufschreiben … und nicht vergessen. „Kein Cent für die Gemeinde Biblis“. TOBIAS LANGE, Hamburg

Massen gegen Atomkraft

■ betr.: „Schön!“ – Menschenkette gegen AKW, taz v. 24./25. 4. 10

Der nordrhein-westfälische Landtagswahlkampf dürfte noch spannend werden nach der gestrigen Anti-Atom-Demo! Mit Hilfe „sozialer Netzwerke“ haben es die Organisatoren geschafft, die Massen (auch viele junge Leute) gegen die Atomkraft zu mobilisieren. Das Thema längere Laufzeiten, aber auch Endlager Gorleben, ist noch lange nicht „gegessen“. CHRISTIAN LUKNER, Bonn

Nicht mein Krieg

■ betr.: „Unser Krieg“, taz vom 22. 4. 10

Sie überschreiben die Bildergalerie zu Afghanistan mit „Unser Krieg“. Ich bin bestürzt, so eine Verallgemeinerung in der taz zu lesen. Das ist nicht mein Krieg. Nicht in Afghanistan und nicht anderswo.

D. FRICK, Waiblingen

Formal und inhaltlich gelungen

■ betr.: U-31-Woche in der taz

Ich finde die U-31-Woche vollständig gelungen. Formal sehr schön die abwechslungsreichen und unverwechselbaren Titelbilder und die Afghanistan-Doppelseite. Inhaltlich loben möchte ich die Begleitung der Konferenz re:publica, die Afghanistanseiten und das Thema Linke und sexueller „Missbrauch“ sowie den Ersatz der taz zwei und den Verzicht auf die Wahrheit (deren ranziger Altherrenhumor mir immer mehr auf die Nerven fällt). Für @TOM sollte allerdings immer Platz in der Printausgabe sein. KERSTIN HERBST, Berlin

Das war eine langweilige Woche

■ betr.: U-31-Woche in der taz

Das war eine langweilige Woche, angefangen mit drei Seiten Sport, mehreren sinnlosen Ganzseitenfotos, zu wenig Kulturseiten, davon eine mainstreamige über Neo Rauch (Gähn!), kein ©TOM, zu lange Comics und generell zu lange aufgeblasene Artikel. Ich freue mich auf diese Woche, BEATE TREPTOW, Berlin

Abwechslungsreiche, gute Comics

■ betr.: U-31-Woche in der taz

mir gefällt die normale taz besser. ich weiß nicht, ob es an den kapazitäten liegt, aber die artikelzahl ist schon deutlich zurückgegangen. auch der medien- und gesellschaftsteil ist mir zu lang. das einzige, was besser ist und übernommen werden sollte, sind die abwechslungsreichen guten comics. um es mal vorsichtig auszudrücken: ©TOM hat mich fast immer gelangweilt und ich frage, wieso gerade der zu eurer zeitung passen soll. CHRISTOPH NIKLAUS KUROPK