Enttäuschender Zuspruch

IGS Gartenschau bleibt hinter Erwartungen zurück, Stadt muss Defizit von 25 Millionen Euro tragen

„Wir kommen auf 1,2 Millionen Besucher – Mehrfachbesucher mitgerechnet“

HEINER BAUMGARTEN, IGS-CHEF

Die Internationale Gartenschau (IGS) in Wilhelmsburg wird wohl nicht einmal die Hälfte der kalkulierten Zahl von 2,5 Millionen Besuchern erreichen. IGS-Chef Heiner Baumgarten geht davon aus, „dass wir auf knapp 1,2 Millionen Besucher kommen werden“, sagte er dem NDR. „Wir rechnen schon alle Mehrfachbesucher mit.“ Damit droht ein Verlust von bis zu 25 Millionen Euro, den die Stadt Hamburg zu tragen hätte.

Der Steuerzahlerbund hatte bereits im Juli für den schlechtesten Fall ein Defizit von etwa 26 Millionen Euro vorhergesagt. Und war dabei von noch weniger Besuchern ausgegangen. „Die Größenordnung ist sicherlich richtig“, räumt Baumgarten nun ein. Exakt sei das Loch in der Kasse noch nicht zu beziffern, „aber es ist eine hohe Zahl“.

Gründe seien das anfänglich kühle und nasse Wetter und die öffentliche Kritik am Tages-Eintrittspreis von 21 Euro für Erwachsene – Angebote für Familien gab es zunächst gar nicht. Steuerzahlerbund, Grüne und CDU hatten gefordert, den Eintrittspreis zu senken. Das hatte der IGS-Aufsichtsrat unter Vorsitz von SPD-Umweltsenatorin Jutta Blankau mit der Begründung abgelehnt, Gäste, die zuvor den vollen Eintrittspreis gezahlt hatten, könnten sich benachteiligt fühlen. Die IGS setzte stattdessen auf Rabattaktionen. Die Aktionen hätten „nicht dazu geführt, dass deutlich mehr Besucher kamen“, sagt Baumgarten.

Aus welchem Topf das Defizit ausgeglichen werden soll, will der Senat erst nach Abschluss der IGS am 13. Oktober klären. Das müsste zwischen der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Finanzbehörde abgestimmt werden. SMV