Unternehmen nehmen Datenschutz nicht ernst genug

STUDIE Nur jeder vierte Betrieb hat Schulung in Datenschutz, nur jeder fünfte Vollzeit-Beauftragte

FRANKFURT/MAIN dpa | Der Datenschutz wird in deutschen Unternehmen nicht ernst genug genommen. Nach Einschätzung der Unternehmensberater von PricewaterhouseCoopers (PwC) haben die Firmen die gesetzlichen Vorgaben nur formal umgesetzt, verzichten aber weitgehend darauf, ihre Mitarbeiter zu schulen. Unachtsamkeit und Unwissenheit sind aber nach Einschätzung der betrieblichen Datenschützer die Hauptursachen für Verstöße gegen die Bestimmungen.

Grundlage der Analyse ist eine Umfrage von TNS Emnid bei 230 Datenschutzbeauftragten innerhalb der 1.000 größten Unternehmen im Land. Rund 80 Prozent der größeren Unternehmen haben eine Datenschutzrichtlinie oder eine entsprechende Betriebsvereinbarung beschlossen. Datenschutzschulungen gebe es aber nur in jedem vierten Betrieb. Die Datenschützer beklagten zudem eine ungenügende Ausstattung ihrer Abteilungen. Nur jedes fünfte Unternehmen leiste sich einen Vollzeit-Datenschutzbeauftragten.

„Diese Unternehmen gehen ein erhebliches Risiko ein, denn das Bundesdatenschutzgesetz schreibt vor, dass die Geschäftsleitung den Datenschutzbeauftragten mit den erforderlichen Ressourcen ausstattet. Davon kann keine Rede sein, wenn ein einziger Datenschützer einen Betrieb mit mehreren tausend Mitarbeitern überwachen soll“, erklärte die PwC-Datenschutzexpertin Birthe Görtz.