Halt die Klappe!

Design sticht Funktionalität: Wie ultraflache Klapp-handys das desolate Unternehmen Motorola retten

Technik ist nicht wichtig, aber schön muss es sein – die Melodie dieses alten Schlagers wäre der passende Klingelton für das RAZR V 3i Mobiltelefon von Motorola, das sich derzeit virusgleich ausbreitet. Nicht weil es unmodern wäre, im Gegenteil verfügt es über sämtlichen Schnickschnack von Bluetooth über Wireless Village und Mini-USB-Connectivity – es ist nur einfach schöner als praktisch. Vor allem im Vergleich zu den Produkten des finnischen Konkurrenten Nokia, Markführer und Weltmeister der simplen Bedienungsführung.

Der US-Hersteller Motorola, Erfinder des Autoradios (1930) und Produzent des ersten kommerziellen Mobiltelefons (1983), holt nach langem Schattendasein auf dem europäischen Markt auf: Im ersten Quartal 2006 steigerte der Konzern den Handyabsatz um 61 Prozent auf 46,1 Millionen Stück.

Motorola reüssiert im Bereich seiner Kernkompetenz, hatten die Amerikaner doch das erste Klapphandy (StarTac) auf den Markt geworfen: Das theatralische Aufklappen des Telefons, das raumgreifende ans Ohr legen des auf diese Weise vergrößerten Telefons garantiert mehr Aufmerksamkeit als ein simples Knopfdrücken und Brikett ans Gesicht heften. Zumal wenn es sich um ein goldenes Sondermodell von Dolce & Gabbana oder eine schlangengemusterte Ausführung von Unrath & Strano handelt. In Pink gibt es das RAZR-Teil übrigens auch. MRE