Schwacher Status

Die Kampagne „Hier geblieben!“ ruft heute zu einem bundesweiten Aktionstag für ein Bleiberecht für langjährig geduldete Migranten auf. Die Duldung ist der schwächste Status, den die Behörden vergeben: Sie gilt nur als Aussetzung der Abschiebung und soll laut Gesetz höchstens 18 Monate dauern. Doch von den bundesweit rund 200.000 Geduldeten hängen etwa 150.000 seit über fünf Jahren in der Warteschleife. Weil sie als ausreisepflichtig gelten, dürfen Geduldete keine feste Arbeit annehmen oder eine Ausbildung machen. Auch eine Wohnung zu mieten oder den Wohnort zu verlassen ist untersagt. Im Norden verzeichnet Niedersachsen mit 23.000 die meisten Geduldeten, zwei Drittel leben seit über elf Jahren mit dem Status. Auch Hamburg ist mit knapp 17.000 eine Hochburg. In Bremen galten zuletzt rund 3.700 Menschen als ausreisepflichtig, in Schleswig-Holstein gibt es 2.830 Geduldete. Die Unterschiede liegen darin begründet, dass Asylbewerber nach einem auf die Einwohnerzahlen abgestimmten Schlüssel in die Länder verteilt werden. Hinzu kommt, dass Metropolen und strukturstarke Länder mehr Flüchtlinge anziehen. Auch erteilen die Behörden unterschiedlich großzügig Aufenthaltserlaubnisse. wei

Infos: www.hier.geblieben.net