„Kunst gehört überall hin“

Senatorin diskutiert mit Kunstmanagern

■ ist Kulturwissenschaftlerin und leitet seit Ende des Jahres 2007 den Kunstverein im Harburger Bahnhof.Foto: privat

taz: Frau Peters, wohin gehört Hamburgs Kunst – ins Zentrum oder in die Peripherie?

Britta Peters: Sie gehört überall hin. Ich finde es wichtig, dass es verschiedene Orte gibt, die entstehen, weil Künstler Ideen für diese Orte haben. Ich halte nichts davon, Kunst auf bestimmte Stadtteile zu konzentrieren.

Ihr Kunstort – der Harburger Bahnhof – liegt ja in der Peripherie. Funktioniert er dort?

Er liegt nicht in der Peripherie. Wir residieren mitten im Fernbahnhof und sind sehr gut angebunden.

Wie gut sind Sie in den Stadtteil integriert?

Wir haben viel Publikum von nördlich der Elbe. Es gibt aber auch eine Fangemeinde in Harburg, die uns sehr unterstützt.

Haben Sie das künstlerische Niveau Harburgs gehoben?

Aufwertung im Sinne einer Gentrifizierung ist nicht unser Anliegen.

Ließe sich andererseits der Retortenstadtteil Hafencity durch Kunst menschlicher machen? Sollte die Politik das befördern?

Die Hafencity ist in der Tat problematisch. Es gab ja Ansätze, Kunst dort hinzuholen – aber immer nur temporär, als gehe es nur darum, die Baustelle zu bespaßen. Die Kunst nimmt in der Hafencity keinen Raum ein. Das ist sehr bedauerlich. INTERVIEW: PS

„Wohin gehört die Kunst?“: Diskussion der IBA-Kunstplattform „Akademie einer anderen Stadt“ u.a. mit Kultursenatorin Karin von Welck, HfBK-Präsident Martin Köttering und Projektleiterin Ute Vorkoeper: 19 Uhr, Kunstverein Harburger Bahnhof, Hannoversche Str. 85, über Gleis 3 / 4