WAS MACHT EIGENTLICH ... der Hobbygärtner?
: Im Museum auf Ideensuche gehen

Mit dem Sommer kommt der Erwartungsdruck. Jedenfalls für jeden gewissenhaften Garten- und Balkonverziehrer. Stetige Prestigefrage: Wer hat den besten und schönsten? Da hilft entweder eine langjährige Lehre als Landschaftsarchitekt – oder schnödes Abgucken. Und das kann man jetzt im europaweit ersten Museum über preußische Hofgärtner. Die Ausstellung in Schloss Glienicke gräbt die Wurzeln des Berufsstands aus und gibt tiefe Einblicke in diverse Arbeitsweisen der Gärtner am Königshof. Laut Pressetext soll mit der Ausstellung „eine ganz große gärtnerische Kunst“ gewürdigt werden, die nach 1918 verloren ging.

Das Museum besteht aus acht Räumen. Gezeigt werden dort Originalmöbel, Archivmaterialien, Porträts, Werkzeuge und so genannte Verduten. Dies sind fotogetreue Ansichten von Gartenbauten. Die Parkanlagen des Schlosses Glienicke zählen zum Weltkulturerbe der Unesco. Früher wurden dort 830 Sorten Äpfel gezüchtet und für den anspruchsvollen Regenten Ananas oder Bananen angebaut.

Die Ausstellungsmacher von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg hoffen, dass das Museum ein breites Publikum ansprechen wird – „vom Garten-Interessierten bis zum Fachmann“. Getreu dem Motto: Besser Gartenkunst als Kartengunst. Geöffnet ist es von Ostern bis Herbst jeweils an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr. Genug Zeit also, um sich Anregungen zu holen. Danach kann man seinem nachbarlichen Konkurrenten mal ordentlich zeigen, wo der Spaten hängt. KAL FOTO: AP