leserinnenbriefe
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Herzerfrischend und sympathisch

■ betr.: „CDU begrüßt neue Ministerin“ u. a., taz vom 27. 4. 10

Herzerfrischend und sympathisch Ihr Titelbild mit Aygül Özkan. Sie sieht auch ohne Kopftuch dezent und anständig aus, schön und elegant. Und der brennende Scheiterhaufen im Hintergrund zeigt witzig den Zusammenhang, in den ihre Meinungen gestellt werden müssen. Wenn sie für eine Trennung zwischen Staat und Kirche eintritt, steht sie in einer „abendländischen“ Tradition, die Gläubigen und Ungläubigen in Deutschland und in der Türkei wohl anstünden, selbst wenn sie in der CDU sein sollten.

MARIANNE V. GRAEVE, Frankfurt am Main

Keine Kreuze in Klassenzimmern

■ betr.: „CDU begrüßt neue Ministerin“, taz vom 27. 4. 10

Die neue niedersächsische Sozialministerin Özkan hatte recht, als sie verlangte, Kruzifixe aus staatlichen Klassenzimmern zu verbannen. Ich gehöre der evangelischen Kirche an und finde es in Ordnung, wenn jemand das Zeichen seiner Religion am Leib trägt, gleich ob Christ oder Muslim. Auch für LehrerInnen im Unterricht finde ich das vollkommen in Ordnung. Kruzifixe aber haben an den Wänden von Klassenzimmern staatlicher Schulen wegen der Trennung von Staat und Religion nichts zu suchen. Immer wieder wird insbesondere von CDU-Politikern darauf hingewiesen, dass Deutschland ein Land mit christlicher Tradition und Prägung sei. Das mit einem Kreuz in Klassenzimmern zu zeigen ist aber sehr mager.

JOACHIM FISCHER, Bremen

Atomausstieg durchsetzen

■ betr.: „Kettenreaktion geglückt“ u. a., taz vom 26. 4. 10

Die große Anzahl an Demonstranten, die sich für die Durchsetzung des Atomausstiegs auf teils weite Wege aufmachten, war beeindruckend. Der Atomausstiegsbeschluss war auf demokratischem Weg zustandegekommen und wird auch heute von rund zwei Dritteln der Bevölkerung mitgetragen. Der Versuch der vier großen Energieversorger (EnBW, RWE, Vattenfall und Eon), diesen Beschluss mithilfe etlicher von ihnen abhängiger Politiker (Spenden, Versorgungsposten) rückgängig zu machen, gefährdet unsere Demokratie.

Übrigens: Jeder kann aussteigen! Mit dem einfachen Wechsel, weg von den vier Großen zu einem der Ökostrom-Anbieter (Internet: www.stromwechsel-jetzt.de), kann jeder zum Ausstieg beitragen.

WALTRAUD FAASS, Straubenhardt-Feldrennach

Technologie des Wahnsinns

■ betr.: „Kettenreaktion geglückt“, taz vom 26. 4. 10

Ob die Kettenreaktion nachhaltig glückt, wird von unserem weiteren Engagement abhängen. Moralisch, ökologisch und ökonomisch ist die Atomkraft nicht zu vertreten und durch nichts zu rechtfertigen. Es gibt sie nur wegen der Profitgier der Konzerne und deren Aktionären. Wer die Richtlinien der Politik in diesem Land bestimmen möchte, kann nicht weiter überhören, dass die Menschen diese Technologie des Wahnsinns nicht länger wollen. Und sie lassen sich nicht länger für dumm verkaufen. RAINER PAWEL, Darmstadt

Umstieg auf erneuerbare Energien

■ betr.: „BP-Ölteppich breitet sich weiter aus“, taz vom 28. 4. 10

Das ist doch eine „Umweltschweinerei“, was da derzeit im Golf von Mexiko abläuft. Wieder einmal zeigt sich, wie die Natur schonungslos ausgebeutet wird, nur um Profit zu machen. Das Öl ist nicht nur als Ressource sehr begrenzt, sondern trägt in erheblichem Maße zur Meeresverschmutzung und zum Treibhauseffekt bei. Diese Katastrophe lehrt: Wir sollten schnellstens auf erneuerbare Energien „umsteigen“. CHRISTIAN LUKNER, Bonn