Lotsen für Hauptschüler

BERUF 755 Millionen Euro für Ausbildungshelfer

BERLIN afp | Berufslotsen sollen künftig in ganz Deutschland Hauptschüler betreuen und ihnen so zu einem Ausbildungsplatz verhelfen. Die Bundesregierung finanziert dieses auf acht Jahre angelegte Programm mit 755 Millionen Euro, wie Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) ankündigte.

Zunächst einmal 60.000 Hauptschüler sollen mithilfe der Berufslotsen künftig eine mehrjährige „gezielte Begleitung in die Ausbildung“ bekommen, sagte Schavan bei der Vorstellung des Berufsbildungsberichts der Regierung. „Wir werden das Potenzial dieser jungen Menschen fördern und entfalten.“ Die Lotsen sollen etwa Sozialpädagogen sein, „junge Senioren mit viel Berufserfahrung“ oder „junge Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, die Brücken bauen können“. Ein Drittel von ihnen soll ehrenamtlich arbeiten, die restlichen hauptamtlich. Jeder von ihnen wäre im Schnitt für 19 Schützlinge zuständig. Der Deutsche Gewerkschaftsbund lobte die Initiative als „richtigen Ansatz“.

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf rund 566.000, wie aus dem vom Kabinett verabschiedeten Bericht hervorgeht. Gleichzeitig sank aber auch die Zahl der an einer Ausbildung interessierten Jugendlichen um 8,8 Prozent.