SCHNELL INS KONZERT!

Morgen Abend können Sie die lokale Szene unterstützen: Zum Maifest der Musikszene Bremen e.V. spielen ab 18 Uhr die Bands „Elektrohandel“, „Hymns for Heinrich“, „Soulrender“, „GOMD“ und „Zebra“ am Osterdeich, Höhe Weserterrassen. Oder Sie schauen sich im Tower einen Teil der Zerfallsmasse der Schweine-Rocker„Gluecifer“ an: Unter dem Namen Bloodlights hat deren Gitarrist Captain Poon eine neue Band versammelt. Support: „December Pearls“, Beginn: 21 Uhr.

Weit spannender wird es allerdings am Samstag ab 20 Uhr im Moments. Dort spielen die schwedischen Neo-Jazzer Oddjob. Die haben Clint Eastwood zum 80. Geburtstag ihr neues Album „Clint“ gewidmet. Drauf sind lauter Kompositionen aus Filmen von und mit dem Mann mit der Zigarre, der selbst großer Jazz-Fan ist und einst unter anderem das Leben von Charlie Parker verfilmte. Das Album dürfte nicht nur bei dem Geehrten selbst Erinnerungen weckt. An Spaghetti-Western wie „The Good, The Bad & The Ugly“ oder Filme wie „Dirty Harry“ und „Pale Rider“. Dabei haben „Oddjob“ die Originale respektvoll, aber eigenwillig interpretiert, immer mit einem köchelnden Funk im Geiste der Miles-Davis-Bands der frühen siebziger Jahre, virtuos ins 21. Jahrhundert transponiert.

Am Mittwoch wird es wieder lokal: Pyrosis und Monopilot spielen ab 20 Uhr Grunge und „Hard-Pop„ im Blues Club Meisenfrei. „Monopilot“ haben übrigens gerade auch eine schöne CD veröffentlicht, die Sie bei Gefallen am Mittwochabend mit nach Hause nehmen können.

Am Donnerstag beehren Hellsongs den Tower. Sie sind so ungefähr die Nouvelle Vague des Heavy Metal. Wo jene Klassiker des Punk und Wave in ein zartes Bossa-Nova-Gewand kleideten, verfahren die schwedischen Hellsongs analog mit ihren Lieblingsliedern von „Slayer“, „Iron Maiden“, „Black Sabbath“ und „Twisted Sister“, die sie in plüschige Lounge-Versionen transformieren, was dann gelegentlich an die wundervoll beklemmenden Rock-Adaptionen von Susanna Wallumröd erinnert, aber auf der Bühne weit lebensbejahender wirkt. Andreas Schnell