DAS WETTER: IN DER WATTEMINE

Goldenes Licht durchflutete die hohen Gewölbe der alten Wattemine. Die Krawombels – ausgerüstet mit Pinzetten und Sonnenbrillen – zupften zwei Stunden täglich Wattebäuschchen aus den taghellen Stollen, die stets von einer frischen Brise durchweht und mit leiser, lieblicher Musik durchdrungen wurden. Die Krawombels waren Gefangene des barmherzigen Franziskus. Dessen Familie war schon seit Anbeginn der Zeit im Besitz der Wattemine, die ihnen unbeschreiblichen Reichtum bescherte. Ein Stöhnen ging nun durch die Reihen der Krawombels, denn es war wieder an der Zeit, dass die Schergen des Franziskus ihnen Erfrischungsgetränke und süßen Kuchen brachten. Ach, wie sehnten sich die Krawombels zurück in ihre staubige, dunkle und heiße Heimat unter der Erde, wo sie mit zusammengeketteten Füßen zum Geräusch von Kreissägen und Babygeschrei schwitzend Steine klopfen und sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen durften. Doch der barmherzige Franziskus kannte kein Erbarmen und ließ sie weiter Watte zupfen.