Brandenburg will Wölfe zählen

Agrarminister Woidke übergibt 20.000 Euro für die Beobachtung der Wildtiere

Im Land Brandenburg sollen Wölfe wieder heimisch werden. Mit intensiver öffentlicher Aufklärung über die scheuen Tiere könnte die Ansiedlung der in Europa streng geschützten Art verbessert werden, sagte Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) gestern in Potsdam. Für die Wolfsbeobachtung und Dokumentation mit ehrenamtlichen Helfern übergab Woidke Fördermittel in Höhe von 21.470 Euro.

Nach Angaben von Referatsleiter Gerd Schumann kann im Augenblick nicht gesagt werden, wie viele Wölfe wirklich im Land leben. Es gebe immer wieder Berichte über einzelne Tiere. Mit dem Monitoring soll nun genauer die Zahl der Population erfasst werden.

Eine Aussetzung von gefangenen Wölfen sei nicht geplant, so Woidke. Man setze bei der Ansiedlung auf die Wanderungen aus Osteuropa. Nach Angaben des Ministeriums hat es im Land Brandenburg seit 1990 acht Wolfsnachweise gegeben. Trotz Verbots seien bisher vier Tiere geschossen worden. Drei Wölfe wurden auf Autobahnen getötet.

Gegenüber Wölfen gebe es in der Bevölkerung vielfach Vorbehalte und auch Ängste. „Eine Gefahr für Menschen geht von Wölfen schon auf Grund ihrer Lebensweise unter normalen Umständen nicht aus“, sagte Woidke. Auch für Nutztiere bestehe kaum Gefahr, wenn zum Beispiel für Schafe einige Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Naturschützer böten an, Schäfern bei der Anschaffung von Hütehunden zu unterstützen. Das Naturkundemuseum in Potsdam zeigt derzeit eine Wanderausstellung zu Wölfen. DPA