Ikea hat angerichtet

MÖBELHAUS

Am kommenden Donnerstag feiert Ikea in Hamburg-Altona das Richtfest für das erste Einrichtungshaus an einer Fußgängerzone. Sprecherin Simone Settergren freut sich schon auf rund 1.000 Gäste, darunter die neue Bezirksamtsleiterin Liane Melzer und rund 400 angemeldete Nachbarn. Unklar ist, ob letztgenannten wirklich zum Feiern zumute ist. Denn nicht alle sind über die Ansiedlung des neuen Nachbarn begeistert. Sie wollen von einer familiären Bullerbü-Athmosphäre nichts wissen.

Der insgesamt 80.000 Quadratmeter große Bau ist vor allem bei Anwohnern umstritten. Sie befürchten das der Neubau zu einem Verkehrschaos führen und die Lebensqualität im Stadtteil verschlechtern wird.

Um die Kunden umzuerziehen, setzt Ikea bei dieser Filiale auf vergleichsweise wenige 713 Parkplätze. Ikea hofft, dass die Hälfte der Kunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Zum Vergleich: Zur Ikea-Filiale in Hamburg-Schnelsen kommen gerade einmal vier Prozent mit Bus und Bahn.

Im Juli wurde bekannt, dass die benachbarte Immobilienfirma Wohnbau einen Baustopp per Eilverfahren anstrebt. Um ihre Bewohner schützen, klagt sie nun gegen das Verkehrskonzept. Durch den erwarteten Andrang seien laut Wohnbau Staus, Lärm und Schadstoffbelastung nicht zu vermeiden.

Der Antrag auf einstweilige Verfügung, der einen Baustopp hätte erwirken können, wurde nach Angaben von Ikea kürzlich zurückgewiesen. Die Klage steht jedoch immer noch. Laut Wohnbau ist seit Juli „nichts Neues“ passiert. „Das ist alles noch am laufen“, sagte die Wohnbau-Sprecherin Anja Kasper.

Ob die Klage noch Konsequenzen haben wird ist also ungewiss. Wenn alles nach Plan läuft, wird das Möbelhaus am 30. Juni 2014 eröffnen.  FF