Proteste in Griechenland

DEMOS Die Zeichen stehen auf Streik

ATHEN dpa | Die griechischen Gewerkschaften machen mit Streiks und Demonstrationen weiter mobil gegen die geplanten drastischen Sparmaßnahmen. Experten befürchten wachsenden Widerstand in der Bevölkerung. Vor allem die zunftartigen Gewerkschaften des wichtigen staatlichen Bereichs und die kleineren kommunistischen Gewerkschaften proben den Aufstand. Sie wollen am 5. Mai das Land mit weitreichenden Streiks lahmlegen. Vom Montag an wollen die Lehrer jeden Tag vier Stunden streiken.

Industrielle und Händler fürchten, dass diese Maßnahmen den Markt abwürgen und zu einer dramatischen Depression führen könnten.

Am Wochenende wurden die Bahn und die Fähren bestreikt. In staatlichen Krankenhäusern behandelten die Ärzte nur Notfälle. Im Zentrum der Hauptstadt beteiligten sich nach Schätzungen mehr als 17.000 Menschen an Mai-Demonstrationen, zumeist Staatsbedienstete und Mitglieder oder Sympathisanten der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE). Auch in der Hafenstadt Thessaloniki und in anderen Städten des Landes gingen mehrere tausend Menschen auf die Straßen, berichtete das Fernsehen.

An Athens zentralem Syntagmaplatz kam es zu Zwischenfällen. Autonome warfen Steine auf die Polizei und attackierten Fernsehteams. Die Polizisten setzten Tränengas ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben und die Journalisten zu schützen.

Die Demonstranten zogen anschließend durch das Stadtzentrum. Dabei kam es erneut zu Ausschreitungen, ein Übertragungswagen des staatlichen Fernsehens wurde angezündet und brannte aus. Vermummte lieferten sich Schlägereien mit der Polizei und warfen in den engen Gassen Steine auf Schaufenster und Banken.

Ausschreitungen gab es auch in dem als Hochburg der Autonomen geltenden Stadtviertel Exarcheia.