Später zur Schule? – nein danke!

Es könnte eine grauenvolle Erfahrung für Kinder werden. Ein Horror. Wenn der Schulbeginn tatsächlich nach hinten verschoben würde. Warum? Sie müssten das tägliche Ritual über sich ergehen lassen, gemeinsam mit den Eltern an einem Tisch zu sitzen – um mit ihnen zu frühstücken. Das ist ja noch schlimmer als bei der „Super Nanny!“

Und wie überhaupt sollen die Kinder diese Zeitverschiebung bewältigen können? Später zur Schule gehen heißt auch, später von der Schule nach Hause zu kommen. Und das wiederum bedeutet, dass man Schul-AGs, Sporttermine und so weiter in Zukunft vergessen kann.

Des Weiteren wurde wissenschaftlich erwiesen, dass der menschliche Körper täglich mehrere so genannte Leistungstiefs und Leistungshochs hat. In den Tiefs befindet sich der Körper in einer Art Trancezustand. Das heißt, dass man dann mit ihm nicht viel anfangen kann. So ein Leistungstief hat der Mensch zum Beispiel mittags – genau dann, wenn die zukünftigen Langschlafschüler pauken sollen.

Ein Leistungshoch – also die Phase, in der der Mesch am meisten bewältigen könnte – hat man dagegen früh am Morgen. Das wiederum ist genau dann, wenn wir mit den Eltern gemeinsam an einem Tisch sitzen, um unser Frühstück einzunehmen. Eine Energieverschwendung.

Außerdem ist doch klar, dass je später die Schüler morgens aufstehen, desto später gehen sie auch abends ins Bett. Diese Erkenntnis wird dem Biorhythmus sehr zu schaffen machen. Das wissen alle, die das Computerspiel „The Sims“ kennen. Hat die Langschlaflobby etwa noch nie was von einem der berühmtesten Computerspiele der Welt, gehört? Denn bei „The Sims“ kann man ganz leicht mitverfolgen, was passiert, wenn man den Biorhythmus nicht einhält: Geht ein Sim zu früh ins Bett, wacht er sehr früh wieder auf und schläft auf der Arbeit wieder ein. Geht der Sim viel zu spät ins Bett, verschläft er es ganz, überhaupt zur Arbeit zu gehen – und der Ärmste würde gefeuert werden.

Die Gefahr, dass man abends zu lange „The Sims“ oder andere Games spielt, ist übrigens auch größer, wenn man weiß: Die Schule fängt eh erst spät an. Dann sind die Schüler erst recht unausgeschlafen am nächsten Morgen.

Es ist also nicht einmal nötig, den Volksmund zu zitieren, bei dem sich Morgenstund’ auf Mund reimt. Klar ist – im Interesse der Schüler: Über die Angelegenheit sollte ruhig noch ein paar Nächte geschlafen werden.

Junis, 15, Schüler aus Berlin