Atom-Politik kritisiert

Union: Gabriels Tschernobyl-Broschüre zu „einseitig“

BERLIN dpa ■ Mit einer Zeitungsbeilage zum 20. Jahrestag des Reaktorunglücks von Tschernobyl hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) den Koalitionspartner CDU/CSU verärgert. Erst beschwerte sich Hessens CDU-Ministerpräsident Roland Koch, dann CDU-Bundestags-Fraktionsvize Katherina Reiche. In dem Magazin werde die Meinung der Bundesregierung zur Kernenergie „einseitig und verzerrt“ wiedergegeben. Reiche monierte, in der Broschüre werde das Unglück von Tschernobyl sowie die Nutzung der Kernenergie und die Frage des künftigen Energie-Mixes unsachlich vermischt. Denn Gabriel schüre Ängste, etwa mit der Bemerkung „500 Millionen Europäer wurden mit radioaktivem Fallout berieselt.“ Die Broschüre erschien mit einer Auflage von 1,45 Millionen Exemplaren.