KOMMENTAR: GERNOT KNÖDLER ÜBER DEN LUXUS-RADWEG
: Unverständlich aufwändig

Was bringt die Planer des Landesbetriebs Straßen dazu, einen so aufwändigen Radweg zu entwerfen?

Wie konnte das passieren? Die Stadtentwicklungsbehörde lässt einen Radweg planen, der von vielen schon lange gewünscht wird, und der das Rad fahren in Hamburg deutlich attraktiver machen würde. Dann gibt die Behörde einen Entwurf des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) bekannt, der so teuer ist, dass der Radweg Gefahr läuft, gleich wieder in der Schublade zu verschwinden.

Einmal angenommen, die grüne Behördenleitung um Senatorin Anja Hajduk hatte ihren Kopf anderswo, als sie die Antwort auf die Kleine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Martina Koeppen umstandslos frei gab. Was bringt die Planer und Ingenieure des LSBG dazu, einen derart aufwändigen Radweg zu entwerfen?

Es könnte der Wunsch sein, eine perfekte Lösung zu liefern: freie Sicht für die Radfahrer und Fußgänger, freie Fahrt für die Lastwagen des Großmarkts – eine Lösung, die im politischen Prozess ja immer noch abgespeckt werden könnte.

Es könnte aber auch die Lobby des Großmarkts dahinter stecken, die sich immer gegen diesen Radweg auf „ihrem“ Gelände gewehrt hat. Die Anforderungen an den Radweg so hoch zu setzen, dass das Bauwerk unbezahlbar wird, könnte eine Methode sein, die Behördenleitung auszubremsen. Der nämlich darf unterstellt werden, dass sie diesen Radweg tatsächlich will.