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Im Rahmen des Bremer Kunststipendiums eröffnet morgen die Ausstellung „Namib“ von Imke Rust im Kino 46. Im Zentrum der Ausstellung steht die Vergänglichkeit von Machtverhältnissen.

Dazu stellt die Künstlerin Menschen und Hunde gegenüber. „Neben einem Hund wird jeder Mensch zum Herrscher“, meint Rust und erinnert an treue Schoßhunde.

Befolgt man jedoch nicht den gutgemeinten Rat eines jeden Hundebesitzers – „Autoritär gucken!“ –, ist der Mensch dem Tier schnell unterlegen. Einen solchen Wandel widerspiegelt auch die Geschichte Namibias: Mit dem Ende Deutsch-Südwestafrikas wurden die ehemaligen Kolonialherrscher selbst zu Unterdrückten, als sie während des zweiten Weltkriegs in Südafrika interniert wurden. Anders als ihre Vorgänger kommt die Stipendiatin aus keiner Bremer Partnerstadt. Imke Rust aus Windhoek überzeugte die Bremer Heimstiftung von der „Partnerschaft ohne Vertrag“ der Städte: Viele der ersten deutschen Siedler in Namibia kamen aus Bremen. Hier fand Imke Rust auch Beispiel afrikanischen Machtwandels wieder. So wurde der Elefant am Hermann-Böse-Gymnasium ursprünglich 1932 in Erinnerung an die Gefallenen der deutschen Kolonialkriege errichtet und 1990 zum Antikolonial-Dekmal umgewidmet.