Aust am Sonntag

EINSTIEG Die Ippen-Verlagsgruppe will sich angeblich an Stefan Austs „Woche“ beteiligen

Das geplante neue Nachrichtenmagazin des ehemaligen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust bekommt wohl einen dritten Teilhaber: die Gruppe von Zeitungsverleger Dirk Ippen (Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Münchener Merkur, tz). Ippen soll wie die bereits in Austs Boot rudernde WAZ-Gruppe 20 Prozent übernehmen. Es verblieben 52 Prozent für die Axel Springer AG und acht für Aust selbst. Das berichtet der Spiegel, der sich auf Beschlussvorlagen beruft. Im April hatte Ippen gegenüber dem Branchenmagazin kressreport eine Beteiligung an Austs heißem Blatt noch bestritten.

Ob die „Woche“, so der Arbeitstitel, überhaupt auf den Markt geworfen wird, ist jedoch ungewiss: „Wir werden nicht in ein Abenteuer gehen“, sagte der WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach dem Spiegel: „Die letzte Hürde ist hoch und noch nicht genommen.“ Diese letzte Hürde ist ein Abklopfen der Vermarktungschancen des Magazins. Bis Ende dieser Woche solle es laut Werben & Verkaufen (W&V) den großen Mediaagenturen vorgestellt werden. Die Chancen stünden nach W&V-Infos „fifty-fifty“.

Inhaltlich würde das Blatt „journalistisch hardcore“, wie aus Springer-Kreisen zu hören ist, doch trete man nicht an, um es dem Spiegel zu zeigen. Ein Boulevard- oder Peoplemagazin soll die „Woche“ aber auch nicht werden. Die Titelgeschichte sollte ebenso gut im Spiegel stehen können, verriet Aust der Berliner Zeitung.

Konkurrenz könnte die „Woche“ dem Hamburger Nachrichtenflaggschiff mit dem geplanten Erscheinungstag machen. Bei attestierter Markttauglichkeit würde die „Woche“ wohl am Sonntag beginnen. Das sei für Springer eine Option, heißt es, zumal der Konzern aufgrund seiner beiden Titel Bild und Welt am Sonntag vertriebstechnisch am Ruhetag gut aufgestellt ist. Allerdings hätten die beiden Blätter der „Woche“ dann kaum mehr als die Fußballergebnisse vom Sonnabend voraus. JÜK