Sephardim haben wieder Synagoge

Über 60 Jahre nach dem Holocaust wird heute erstmals wieder eine sephardische Synagoge in Berlin eingeweiht. Damit werde eine Facette jüdischen Lebens zurückgewonnen, die seit der Nazizeit fehlte, sagte der Initiator des Projekts, Isaak Behar. Zu dem Gottesdienst in der Passauer Straße wird auch Innensenator Ehrhart Körting (SPD) erwartet. Sephardim sind aus dem Orient und Asien stammende Juden, während zu den Aschkenasim die mitteleuropäischen Juden zählen. Die Wiedereinweihung sei durch die Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion möglich geworden, betonte Behar. Die Zahl der vor allem aus dem Kaukasus stammenden sephardischen Juden in Berlin schätzt der 83-Jährige mit etwa 2.000 auf ein Sechstel der gesamten Gemeinde. Anders als viele Aschkenasim aus Westrussland oder der Ukraine hätten sie unter dem Kommunismus meist heimlich ihre Religion weitergepflegt. Im sephardischen Ritus werde die Gemeinde stärker in die Gestaltung des Gottesdienstes einbezogen, so Behar. Auch mute „alles etwas orientalischer“ an. EPD