Bekennervideo von Taliban gilt als unglaubwürdig

TIMES SQUARE Ermittler wollen nach Bombenfund keine Spur ausschließen. Mann auf Video gesucht

NEW YORK apn | Nach dem gescheiterten Bombenanschlag auf den New Yorker Times Square verfolgen US-Ermittler eine konkrete Spur, hatten aber bis Montag noch keine handfesten Hinweise auf die möglichen Drahtzieher. Heimatschutzministerin Janet Napolitano betonte, es würden keine Terrororganisationen ausgeschlossen, es seien aber auch noch keine als Urheber bestätigt.

Die konkreteste Spur war zunächst eine Videoaufzeichnung von einem Mann zwischen 40 und 50 Jahren, der sich am Samstag in der Nähe des Tatorts verdächtig verhalten hatte. Er war bei der Auswertung von Überwachungsvideos und Aufnahmen eines Touristen im Umkreis der Autobombe aufgefallen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein Mann in der Nähe des Tatautos sein Hemd auszieht und es verstohlen in eine Tasche steckt. Dann dreht er sich um und schaut auf den Geländewagen, aus dem zu diesem Zeitpunkt bereits Qualm aufstieg. Auch der Besitzer des Fahrzeugs sollte vernommen werden.

Drei verschiedene Videos pakistanischer Taliban stufte die Polizei als unglaubwürdig ein: Die darin aufgestellten Behauptungen könnten nicht belegt werden, und dieselbe Gruppe habe bei früheren Anschlägen auf US-Boden unzutreffenderweise die Täterschaft behauptet, sagte ein New Yorker Ermittler. In einem der Videos übernahm ein selbsterklärter Sprecher der pakistanischen Taliban „volle Verantwortung für den jüngsten Angriff in den USA“.

In zwei weiteren Videobotschaften drohte der totgeglaubte Taliban-Führer Hakimullah Mehsud mit Anschlägen in den USA. In einem der beiden Filme weist Mehsud ausdrücklich Berichte zurück, wonach er Ende Januar nach einem US-Raketenangriff im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet ums Leben kam. Dies hatte die pakistanische Regierung erklärt.