Stau bis Ende November

STRASSENVERKEHR Die Sanierung der Rader Hochbrücke wird 2,7 Millionen Euro kosten. Gutachten zur Zukunft der Kanalquerung

Stau auf der Brücke und vor dem Kanaltunnel: Als er gestern von Kiel aus zur Nordseite der Rader Hochbrücke fuhr, musste Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) viel Zeit einplanen. Im Gebrumm der Autobahn 7 konnte er Beruhigendes sagen: Bis Ende November soll die Sanierung der bröckelnden Pfeiler beendet und die Brücke wieder für den Schwerlastverkehr befahrbar sein. Die Reparaturkosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro trägt der Bund, davon entfallen 1,5 Millionen auf die Stabilisierung der Pfeiler. In ihnen waren Löcher festgestellt worden, die bei weiterer Belastung zum Einsturz der Brücke hätten führen können.

Wenn die Reparatur beendet ist, muss entschieden werden, wie es weitergeht: „Wir wollen wissen, wie lange die Brücke noch hält und wie belastbar sie ist“, sagte Meyer gestern. Davon hängt ab, ob es ein Ersatzbauwerk geben soll – Brücke oder Tunnel, nur für die Straße oder auch die Bahn. Ein entsprechendes Gutachten soll Anfang 2014 vorliegen.

Solange die Brücke halb gesperrt ist, rollen Autos und Lastwagen durch den Kanaltunnel, dessen Sanierung sich dadurch verlängern und verteuern wird – dafür zahlt das Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes. Betroffen sind auch viele kleinere Straßen. Fallen dort Extra-Kosten an, „müssen wir das im Rahmen des Haushalts erledigen“, so Meyer.

Keine Hoffnung gibt es mehr, die einst am Brückenbau Beteiligten noch zu belangen: „Die Fristen sind abgelaufen, außerdem gibt es die damaligen Firmengebilde nicht mehr.“  EST