SHORTCUTS

Fremd Deutschland 2011, R: Miriam Faßbender

Der junge Malier Mohamed erzählt von seiner 2.850 Kilometer langen, illegalen Reise über Algerien und Marokko nach Spanien. Die Dokumentation – der Auftakt zur Filmreihe „Flucht“ des Vereins „Zusammen Leben & Arbeiten“ – gibt einen Eindruck von der Not, der junge Afrikaner entkommen wollen, aber auch von den Strapazen, die sie auf sich nehmen. Der Eintritt ist frei, die Regisseurin anwesend.

Di, 20 Uhr, Hamburg, Lichtmeß

Jonas in the Jungle Deutschland 2013, R: Peter Sempel

Peter Sempel versucht, dem Pionier der Filmavantgarde Jonas Mekas auch stilistisch gerecht zu werden: Die Kamera reist von Brooklyn über London, Paris und Deutschland nach Litauen, wo der heute 90-jährige Mekas aufwuchs, von den Russen verjagt wurde und von den Nazis eingesperrt. Aber der Filmessay erschöpft sich nicht in den Reiseimpressionen, er setzt sich auch mit neuen Medien und der Occupy-Bewegung auseinander. Mekas ist selbst zu Gast und wird im Anschluss frühe Gedichte vorlesen.

Mo, 16.30 Uhr, Hamburg, Metropolis

I am Divine USA 2013, R: Jeffrey Schwarz

Ein Porträt der übergewichtigen Drag-Queen, die eine Zeit lang die Muse und Hauptdarstellerin von John Waters war. Durch dessen Filme wurde Divine, als Komiker eine Mischung aus Mae West und W. C. Field, zur Diva des schlechten Geschmacks.

Mo, 22 Uhr, Hannover, Kino im Künstlerhaus

Brust oder Keule Frankreich 1976, R: Claude Zidi

Ob diese Filmvorführung – organisiert von slowfood.de und flankiert von „gutem Wein und köstlichen (nicht-industriellen) Häppchen“ – den Appetit anregt, kann bezweifelt werden: Wie hier in typischer Louis-de-Funès-Hektik vom Kampf der Haute Cuisine kontra Fastfood erzählt wird, ist komisch, aber auch ziemlich unappetitlich.

So, 20.15 Uhr, Oldenburg, Cine K/Kulturetage

Der letzte Mann Deutschland 1924, R: Friedrich Wilhelm Murnau

Mit entfesselter Kamera erzählt Regisseur Murnau in diesem klassischen Stummfilm von einem alternden Hotelportier (Emil Jannings), dessen Kräfte nachlassen und der deshalb zum Toilettenmann degradiert wird. Weil er diese Schmach nicht ertragen kann, stiehlt er die prächtige Portiersuniform und spielt draußen weiter den respekteinflößenden Dienstmann. Legendär ist eine rasante Kamerafahrt durch die Drehtür des Hotels – und das Happy End, das Murnau vom Studio aufgezwungen bekam. Es ist derart unplausibel und kitschig inszeniert, dass die Unaufrichtigkeit deutlich erkennbar wird.

mit Live-Musikbegleitung: Sa, 10.30 Uhr, Bremen, City 46