FILM UND POLITIK
: Propagandamittel Farbfilm

Im Nationalsozialismus hatte das junge Medium Film eine wichtige ideologisch-propagandistische Funktion. Dabei wurde sogar die neu entwickelte Technik des Farbfilms ganz bewusst für politische Zwecke instrumentalisiert. Diese These belegt der Filmhistoriker Dirk Alt in seinem Buch „ ‚Der Farbfilm marschiert!‘ Frühe Farbfilmverfahren und NS-Propaganda 1933–1945“. Wie Alt ausführt, sollten deutsche Farbfilmverfahren der Technik der Briten und Amerikaner den Rang ablaufen, damit sich die deutsche Filmindustrie gegen Hollywood behaupten konnte. Als frühe Beispiele des deutschen Farbfilms entstanden damals unter anderem eskapistisch-realitätsferne Kostümfilme und Melodramen wie „Die Goldene Stadt“, „Münchhausen“ und „Große Freiheit Nr. 7“. Zur Buchvorstellung im Zeughauskino wird Dirk Alt einige Kurzfilme aus dieser Zeit präsentieren, darunter auch den Dokumentarfilm „Reichsparteitag 1936“.

■ „Der Farbfilm marschiert!“: Zeughauskino, Unter den Linden 2, 17. 10., 20 Uhr, 5 €