Gar nicht so günstig

WOHNUNGSBAU Die Vermieter von staatlich geförderten Sozialwohnungen sollen bis zu 7,50 Euro pro Quadratmeter verlangen dürfen, plant die Koalition

So günstig wie gedacht wird die Miete im neuen sozialen Wohnungsbau doch nicht: Bis 7,50 Euro pro Quadratmeter darf der Vermieter von staatlich geförderten Wohnungen verlangen, erläuterte der CDU-Abgeordnete Matthias Brauner am Mittwoch im Bauausschuss des Abgeordnetenhauses. Anfang September hatte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bei einer Betriebsrätetagung der IG Metall laut einem Medienbericht noch gesagt, diese Mieten sollten „so um die 6 Euro“ kosten.

Mit 7,50 Euro pro Quadratmeter wären die staatlich geförderten Wohnungen teurer als durchschnittliche, auf dem freien Markt verfügbare Wohnungen (siehe Meldung Seite 22). Das liegt daran, dass neu gebaute Wohnungen immer teurer und die meisten Wohnungen in Berlin Altbauten sind.

Dank moderner Wärmedämmung sollen die Nebenkosten für die Heizung bei den neuen Sozialwohnungen allerdings besonders niedrig sein. Brauner sagte, er rechne bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 55 Quadratmetern mit einer Warmmiete von 500 Euro.

Bauen mit Preisbindung

Für den staatlich geförderten Wohnungsbau setzt die Koalition 240 Millionen Euro ein. Mit dem Geld wird ein entsprechender Fonds bei der Investitionsbank eingerichtet. Sowohl landeseigene Wohnungsbaugesellschaften als auch private Bauherren können das Geld erhalten. In den nächsten fünf Jahren soll der Bau von 7.000 Wohnungen mit Preisbindung unterstützt werden. Wer das Geld bekommt, muss sich verpflichten, pro geförderter Wohnung auch zwei bis vier nicht geförderte und nicht preisgebundene Wohnungen zu bauen. Die sollen das Wohnraumangebot in der Stadt zusätzlich erhöhen und so preisdämpfend auf den Gesamtmarkt wirken.

Mit weiteren 80 Millionen Euro will die Koalition den familien- oder altersgerechten Umbau von Wohnungen sowie den Neubau von Eigenheimen für Familien fördern. Zusätzlich errichten die landeseigenen Gesellschaften Wohnungen für 775 Millionen Euro. Das Geld kommt allerdings nicht aus dem Landeshaushalt, die Gesellschaften nehmen stattdessen Kredite auf beziehungsweise verwenden dafür ihr Eigenkapital. SEBASTIAN HEISER