das wichtigste
: Teheran bleibt stur

Iran bekräftigt vor Ablauf von UN-Frist Festhalten an Atompolitik. Nato besorgt über Entwicklungen

TEHERAN afp ■ Einen Tag vor Ablauf der UN-Frist hat der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad erneut das Festhalten seines Landes an der umstrittenen Urananreicherung bekräftigt. Sein Land werde sich „dem Druck und der Ungerechtigkeit“ nicht beugen, sagte Ahmadinedschad gestern bei einer vom iranischen Fernsehen übertragenen Kundgebung in Sandschan. Der Iran sei „Gott sei Dank“ ein Atomstaat, der Frieden und Sicherheit wolle und für niemanden eine Bedrohung darstelle. Der Iran sei bereit zum Dialog über die Entwaffnung der „Großmächte“, sagte Ahmadinedschad weiter.

Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer sagte mit Blick auf den Atomstreit mit dem Iran, „natürlich“ seien die Alliierten besorgt über die Gefahr einer Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen. Das von Deutschland, Großbritannien und Frankreich gebildete EU-Verhandlungstrio und die USA versuchten, „Entwicklungen“ im Iran zu verhindern, die weder er noch die Nato gerne sähen, sagte de Hoop Scheffer am Rande des Nato-Außenministertreffens in Sofia. Auch wenn die Allianz dabei „nicht die erste Geige spielt“, sei die Entwicklung im Iran sehr „Nato-relevant“.

Der UN-Sicherheitsrat hat dem Iran eine Frist bis Freitag gesetzt, die Urananreicherung einzustellen. Teheran lehnt dies ab und beharrt auf ihrem Recht auf eine zivile Nutzung der Kernenergie. Für den Fall, dass der Iran nicht einlenken sollte, hat der Sicherheitsrat bislang keine konkreten Sanktionen angedroht. Die USA und die EU verdächtigen den Iran, heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Washington schließt auch ein militärisches Vorgehen als letzte Option nicht aus.