galerienspiegel
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Lange Nacht der Museen: Bereits zum sechsten Mal sind Kunst-Interessierte eingeladen, die Nacht im Museum – und nicht nur in einem – zu verbringen: Von 18 bis 2 Uhr kann, wer mag, eins (oder mehrere) der 44 teilnehmenden Museen besuchen. Über 600 Einzelveranstaltungen stehen auf dem Programm. Von Sielmuseum über den Museumshafen Oevelgönne bis zum Kesselhaus in der Hafen City reicht die Palette; Blicke hinter die Kunsthallen-Kulissen sind ebenso erwünscht wie der gepflegte Grusel im Kindermuseum KL!CK. Auch Märchen sind dort übrigens zu hören. Die Eintrittskarte zur Museumsnacht kostet zwölf (ermäßigt: acht) Euro. Und wie üblich verbinden etliche Buslinien die Museen; Abfahrt ist jeweils vor den Deichtorhallen.

Julia Eltner – Von da an: Die 1969 in Bonn geborene Künstlerin macht verschlungene Wege durch den kleinen „Projekthaus“-Raum begehbar. Im niederländischen Enschede hat sie „monumentale Kunst“ studiert und verfremdet seither systematisch Räume. Tapetenbahnen mit Blümchenmuster etwa hängen von der Decke des „Projektraums“ – scheinbar unmotiviert und am Boden in ein Labyrinth aus gebogenen Drähten mündend. Sich – auch gedanklich – hindurchwinden muss der Betrachter selbst. Und wenn es um Selbstbespiegelung geht, sind vielleicht die Dewargefäße – das Innenleben von Thermoskannen – gut geeignet, in denen sich der Besucher anschauen kann. Sie sind in der Mitte des Raums angeordnet und womöglich der Eingang zu einer anderen Welt. Zu Alices Wunderland vielleicht.

Eröffnung: Do, 4.5., 19 Uhr, Projekthaus, Bahrenfelder Str. 322; Do–Fr 17–20, Sa 13–16 Uhr; bis 19.5.

Uli Fischer – Faux Terrain: Auf dem Grat zwischen Realismus und Surrealismus wandelt der aus der Filmbranche stammende Künstler mit seiner Fotoserie „Faux Terrain“, die zunächst recht unspektakulär wirkt: Menschen in Räumen sind darin porträtiert, draußen und drinnen. Fraglich allerdings, ob die Räume echt sind oder inszeniert, vielleicht auch nur zweidimensional. Und falls dem so ist: In welcher Dimension halten sich diese Personen eigentlich auf; sind sie womöglich auch reine Kunstprodukte? Zweifel, die umso schwerer wiegen, als die Porträtierten nicht einmal einen Schatten haben. Und der verleiht dem Menschen – das wussten schon die antiken Philosophen – bekanntlich seine Identität.

Eröffnung: Fr, 28.4., 20 Uhr, Künstlerhaus Frise, Arnoldstraße 26; Fr–So 16–18 Uhr; bis 14.5. PS