Neues Ultimatum im Fall Mladić

BELGRAD rtr ■ Trotz des Ablaufs eines Ultimatums zur Auslieferung des als Kriegsverbrecher gesuchten Ratko Mladić wartet die EU einige weitere Tage auf Signale der serbischen Regierung. EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn will am Mittwoch mit der Chefanklägerin des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, Carla del Ponte, über das weitere Vorgehen beraten. Sollte das Problem bis dahin nicht gelöst sein, werde die EU-Kommission die für den 11. Mai angesetzten Verhandlungen über engere Beziehungen Serbiens zur EU verschieben, bis Serbien zu einer vollen Kooperation bereit sei, schrieb Rehn in einem Gastkommentar der regierungstreuen serbischen Tageszeitung Politika. Zuvor hatte es geheißen, das Ultimatum zur Ergreifung des Ex-Militärchefs der bosnischen Serben laufe am 30. April oder 1. Mai ab. Die EU hat Serbien wiederholt zur Überstellung Mladić’ aufgerufen, der im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg von 1992 bis 1995 gesucht wird. Es wird vermutet, dass sich der 64-Jährige in Serbien versteckt.

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