Fußball: Verspätung

UNIONFANS Erst Randale, dann Polizeieinsatz: Unbeteiligte Fahrgäste mussten im Zug warten

Nach dem Zweitliga-Derby zwischen Energie Cottbus und dem 1. FC Union (0:0) ist es auf der Zugrückreise von Berliner Fußball-Fans in der Nacht zum Samstag zu einem Zwischenfall gekommen. Wie Zeugen berichteten, wurde ein aus Cottbus kommender Regional-Express am Bahnhof Königs Wusterhausen von der Bundespolizei 90 Minuten lang aufgehalten. Niemand durfte den Zug verlassen. Das betraf auch Fahrgäste, die nicht von dem Fußballspiel kamen.

Die Polizei hatte nach Fans im Zug gesucht und schließlich Dutzende mitgenommen. Erst danach fuhr der Zug weiter. Auf Nachfrage erklärte die Pressestelle der Bundespolizei, dass von 40 Union-Anhängern die Personalien aufgenommen worden sein. Als Grund nannte die Polizei, dass Union-Anhänger Reisende beleidigt und Nothilfematerialien zweckentfremdet haben sollen. Daraufhin hätten Mitarbeiter der Deutschen Bahn die Bundespolizei alarmiert.

Aus Sicht betroffener Fans war der Polizeieinsatz überzogen. Die Beamten seien rabiat zur Sache gegangen und sollen Anhängern Handys aus der Hand geschlagen haben. (dpa)