Landung im Zahnarztsessel

VERSORGUNG Am Großflughafen soll auch ein Ärztezentrum entstehen – für Reisende und Anwohner

Wer einmal Zahnweh, Fieber oder Grippe im Flugzeug hatte, weiß: Das ist kein Spaß. Jede Minute bis zur Linderung des Schmerzes ist Gold und vielen auch Geld wert. Am geplanten Großflughafen BBI in Schönefeld soll Passagieren daher ein Vor-Ort-Service geboten werden: Der kommunale Krankenhauskonzern Vivantes und das Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann planen ein Ärztezentrum im Flughafen.

Zwölf Fachrichtungen sollen auf dem Gelände der „Airport City“ Platz finden. Über Details hüllen sich die beteiligten Kliniken in Schweigen, beim Flughafen hieß es indes unlängst, es gehe um etwas Großes, „nicht um Klein-Kleckersdorf“. Behandelt werden sollen Passagiere, Flughafenmitarbeiter, Piloten und Flugbegleiter genauso wie Anwohner. Die Aufsichtsratschefin des Potsdamer Klinikums, Elona Müller (parteilos), hatte im Frühjahr von einem Schwerpunkt auf der Infektiologie gesprochen. Auch von einer zahnärztlichen Versorgung ist die Rede.

Den Plänen steht jedoch etwas im Weg: Der Bedarf an Fachärzten im Kreis Dahme-Spreewald, in dem der BBI liegt, ist gedeckt. Es dürften sich keine zusätzlichen Spezialmediziner niederlassen, so ein Sprecher der Brandenburger Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Vivantes und sein Partner müssten Kräfte am BBI zusammenziehen, Zulassungen abkaufen oder warten, bis ein Arzt in den Ruhestand geht. Laut der KV liegt bisher kein Antrag auf Zulassung des Ärztezentrums vor. KRISTINA PEZZEI