Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Budo und Bushido kommen aus demselben Stall: Budo ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste, die nicht ausschließlich mit elegantem Kloppen punkten, sondern auch noch eine philosophische Lehre beinhalten, und Bushido bedeutet „Weg des Kriegers“. Außerdem nennt sich jener enervierende rappende Bonner so, und wenn man den Zusammenhang herstellt, kann man bestimmt heute Nachmittag ein paar minderjährige FernsehguckerInnen auf die Straße bekommen. Zwischen 14 und 17 Uhr bietet das Ki-ken-tai-Dojo (Palisadenstraße 49) einen Tag der Offenen Tür für Kinder, mit Kinder-Budo, Kinder-Klavierkonzert, Kuchen und Tee. Und weil man ja nie seinen eigenen Geschmack in den der Kinder hineinrühren sollte, hier mal ganz wertfrei: Bis Sonntag kann man noch zweimal täglich Ringelpiez, Magie und Akrobatik im Circus Sarrasani an der Heidestraße, Ecke Minna-Cauer-Straße (hinter dem Hauptbahnhof) erleben. Allerdings ohne das niedliche weiße, von Direx André mit der Flasche selbst aufgezogene Tigermädchen Masari, das ist leider Ende März von uns gegangen und wird nie wieder durch Reifen springen oder Menschenköpfe ganz lassen. Am Donnerstag und Freitag könnte man sich daran erinnern, dass Janosch ja neulich seinen Rückzug aus dem aktiven Mal- und Schreiberleben herausgeknurrt hat und sich dabei nochmal über sein Los als betrogener Künstler beschwerte: Er verdiene an der Vermarktung von Tigerente und Co angeblich keine müde Mark. Wenn das wahr ist, ist das schlimm, dann sollte man vielleicht seine Kinder um 14.45 Uhr ins Regenbogenkino (Lausitzer Straße 22) zu „Janoschs Traumstunde“ setzen, einer Zeichentrickreihe nach den Figuren des betrogenen Genius, und in den 65 Minuten Filmprogramm ein paar tröstliche Fanbriefe nach Teneriffa (dort lebt er seit Jahren) schicken.

www.kikentai-berlin.de, www.sarrasani.de, www.regenbogenkino.de