Einblick (496)

JEN RAY, KÜNSTLERIN

■ Jen Ray, die 1970 in Raleigh, North Carolina geboren wurde, schafft großformatige Zeichnungen und performative Installationen, in denen militante Amazonen über dystopische Landschaften marschieren, fantastische Räume von Rebellinnen besetzt werden und Provocatricen in überbordender Dekadenz posieren. Dabei bedient sie sich oftmals einer Vielzahl kultureller Bezüge, von Ukiyo-e zu The Slits zu Leonora Carrington. Ihre Kunst wurde in Museen und Galerien in New York, Berlin und Paris gezeigt. Zurzeit wird sie von der Galerie Wentrup, Berlin vertreten.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/Dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Jen Ray: Die beste Show waren die Bienenwachs-Kunstwerke von Markus Fiedler, oftmals in Berlin zu sehen, aber zurzeit ausgestellt in seiner Wohnung. Als Autodidakt schafft Markus fragile und großartige Objekte aus Bienenwachsplatten. Wirklich einzigartig.

Am schlimmsten ist: Es sollte jemand eine bestimmte örtliche Malereiausstellung umhängen … muss ich wirklich sagen, welche gemeint ist???

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst Du empfehlen? Es gibt nicht wirklich einen, aber Clärchens Ballhaus liebe ich immer wieder. Ein Schnitzel, Weißwein, Tänzer, glitzernde Vorhänge, mysteriöse Zimmer … Das entspricht definitiv meiner Vorstellung von einer guten Zeit. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/Dich zurzeit durch den Alltag? Ich lese zum vermehrten Mal Raymond Chandlers Buch „Der Lange Abschied“. Als eine Rittergeschichte, die ins Los Angeles der 1940er versetzt ist, ist es Buch „High Art Noir“; bitter, witzig und unglaublich düster. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/Dir am meisten Freude? Kaffee und Kurosawa.