Wowereit: Kein Zeitdruck

BER Für die Baustelle des neuen Flughafens gibt es keinen Zeitplan – weil das Risiko zu hoch ist

Der Aufsichtsrat des neuen Hauptstadtflughafens erwartet von Geschäftsführer Hartmut Mehdorn keine schnelle Festlegung auf einen neuen Eröffnungstermin. „Es gibt da auch keinen absoluten Zeitdruck in Richtung eines konkreten Termins“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) der Berliner Zeitung. „Wichtig ist, dass die Arbeiten weitergehen und Fortschritte erkennbar sind. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine definitive Terminverkündung mit hohen Risiken verbunden ist“, sagte Wowereit vor einer Aufsichtsratssitzung am Mittwoch, die bei Redaktionsschluss noch andauerte.

Eigentlich hatte Mehdorn dem Kontrollgremium für die Sitzung versprochen, einen neuen Termin zu nennen, an dem das Milliardenprojekt startklar sein soll. Inzwischen ist aber fraglich, ob er sich in diesem Jahr überhaupt noch festlegt. Die Inbetriebnahme des Neubaus in Schönefeld ist seit Baubeginn wegen großer Bau- und Planungsmängel schon mehrfach verschoben worden.

Am Mittwoch berichtete Mehdorn dem Aufsichtsrat hinter verschlossenen Türen, was sich auf der Baustelle tut. Dort werden etwa Entrauchung und Luftzufuhr umkonzeptioniert, die Sprinkleranlage wird umgebaut und das Datennetz erweitert.

Wichtige Personalentscheidungen hatte der Aufsichtsrat vorab mit Rücksicht auf die Koalitionsverhandlungen des Bundes vertagt. Bevor nicht klar ist, wer neuer Bundesverkehrsminister wird und wen dieser in den Aufsichtsrat schickt, soll kein neuer Vorsitzender gewählt werden. Zudem muss der Aufsichtsrat eine Lösung im Konflikt zwischen Mehdorn und seinem Technikchef Horst Amann finden. Die beiden haben nicht nur unterschiedliche Strategien zur Eröffnung des Flughafens, sondern können auch persönlich nicht gut miteinander. (dpa)