UNTERM STRICH

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) ist einem Zeitungsbericht zufolge schwer erkrankt und wird im Krankenhaus behandelt: Der 71-Jährige sei Anfang Oktober bei den Vorbereitungen zur Einheitsfeier in Stuttgart zusammengebrochen, berichtete die Bild-Zeitung vom Mittwoch. Ein Mitarbeiter des Staatsministers in Berlin bestätigte am Mittwoch lediglich, dass Neumann krank sei. Neumann habe die Bundeskanzlerin bereits unmittelbar nach der Wahl darüber unterrichtet, dass er sich neuen Aufgaben widmen wolle. Neumann hatte am Dienstagabend bekannt gegeben, dass er einer neuen Bundesregierung nicht mehr angehören wolle. Sein Sprecher betonte, die Entscheidung habe nichts mit der Krankheit zu tun. „Für eine weitere Amtszeit als Staatsminister für Kultur und Medien stehe ich in der neuen Bundesregierung nicht mehr zur Verfügung, da ich mich neuen Aufgaben widmen werde“, erklärte er.

Die Narren aus dem Rheinland unterstützen den Plan, den Karneval zum Weltkulturerbe zu machen. Funktionäre aus Köln, Düsseldorf und Bonn beschäftigen sich am kommenden Dienstag mit einer Bewerbung an die zuständige UNO-Organisation Unesco. Über entsprechende Bestrebungen in Rheinland-Pfalz und anderen Regionen hatte die Rhein-Zeitung aus Koblenz berichtet.

Eine gute Nachricht für Christian Specht: Unter dem Titel „Klappe Auf!“ wird von diesem Freitag bis Sonntag in Hamburg das erste inklusive Kurzfilmfestival veranstaltet. Insgesamt 33 Kurzfilme hat das Team aus rund 350 Einsendungen ausgewählt. Es sind Animationsfilme, Spielfilme, experimentelle Dokumentarfilme und Tanzfilme. Die deutschsprachigen Filme sind bis zu 20 Minuten lang und haben alle einen Bezug zum Thema Inklusion. Es werden fünf Preise im Gesamtwert von 5.000 Euro vergeben. Schirmherr ist Regisseur Fatih Akin („Soulkitchen“).

Zum Auftakt am Freitag zeigt die Künstlergruppe „A wall is a screen“ ab 20 Uhr Kurzfilme an verschiedenen Hamburger Häuserwänden. „Inklusion“ bedeutet dabei für Festivalleiter Andreas Grützner, dass keiner aufgrund einer Behinderung, der sexuellen Orientierung oder seines Alters ausgeschlossen wird. „Für mich war es wichtig, so etwas umzusetzen und Inklusion praktisch zu leben“, sagte er. Finanziert wird die Schau unter anderem von der „Aktion Mensch“, der Evangelischen Stiftung Alsterdorf als Veranstalter und der Kulturbehörde. Soweit möglich werden die Filme barrierefrei präsentiert. Sehbehinderte und blinde Zuschauer erhalten per Kopfhörer eine Filmbeschreibung, für Gehörlose werden Untertitel eingeblendet, und die Moderationen werden in Gebärdensprache übersetzt.

Der Stardirigent Daniel Barenboim wurde gestern in Berlin mit dem Freiheitspreis der Freien Universität geehrt. Damit würdigt die Hochschule das Engagement des Musikers und Dirigenten für einen Dialog im Nahen Osten. Vor allem mit seinem 1999 ins Leben gerufenen West-Eastern Divan Orchestra habe er den Dialog von Israelis und Palästinensern gefördert. Barenboim ist seit 1992 Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper.