De Maizière ärgert sich über Kritik von Karsai

AFGHANISTANEINSATZ Konferenz in Brüssel beschließt Konzept für die Zeit nach dem Abzug der Nato

BERLIN | Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat verärgert auf Aussagen des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai reagiert, der internationale Militäreinsatz am Hindukusch habe nichts gebracht. „Diese spezielle Äußerung hat mich befremdet“, sagte de Maiziere am Rande des Nato-Verteidigungsministertreffens am Mittwoch in Brüssel. „Sie entspricht nicht dem, was die afghanische Bevölkerung uns jeden Tag sagt.“

Karsai hatte Anfang Oktober in der BBC den Militäreinsatz der Nato kritisiert. „An der Sicherheitsfront hat diese ganze Nato-Veranstaltung den Afghanen großes Leid und viel Tod gebracht, aber keinen Gewinn, weil das Land nicht sicher ist“, sagte er. Die Nato-Minister beschlossen ein Konzept für die Folgemission nach dem Ende des Kampfeinsatzes am Hindukusch Ende 2014. Behindert werden die Vorbereitungen dadurch, dass sich die USA und Afghanistan noch nicht auf ein Truppenstatut geeinigt haben. Darüber soll die große Ratsversammlung der Afghanen, die Loja Dschirga, Ende November entscheiden.