IN ALLER KÜRZE

Student aus Haft entlassen

Nach sieben Monaten in Haft wurde ein Bremer Student wieder freigelassen. Wie sein Anwalt Bernhard Docke gestern mitteilte, hob der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag den Haftbefehl gegen den aus Pakistan stammenden Mann auf, der an der Hochschule Bremen seinen Master macht. Der BGH hatte auf Antrag Dockes geprüft, ob es genügend Beweise gibt, die einen dringenden Tatverdacht und damit die Haft begründen. Die Bundesanwaltschaft verdächtigt den Studenten, bei einer Bremer Forschungseinrichtung Drohnentechnologie für den pakistanischen Geheimdienst ausspioniert zu haben. Laut Docke geht dieser Verdacht auf die Aussage eines Zeugen zurück und die Tatsache, dass Verwandte von ihm beim pakistanischen Militär seien. Dass sich auf seinem Computer entsprechendes Material zu Drohnen befunden habe, liege daran, dass der Mann „ein Technik-Freak“ sei und sich bereits in Pakistan in seiner Bachelor-Arbeit mit Drohnen befasst habe, speziell unbemannte Modellflugzeuge würden ihn interessieren. Sollte die Bundesanwaltschaft dennoch Anklage gegen ihn erheben, werde er sich laut Docke selbstverständlich stellen.

Mehr Kaiserschnitte

In Bremen ist die Anzahl der Kaiserschnitte gegen den Bundestrend gestiegen. Während im Bundesdurchschnitt im Jahr 2012 mit 31,7 Prozent 0,4 Prozentpunkte weniger Kinder als im Vorjahr per Kaiserschnitt zur Welt kamen, waren es in Bremen mit 33,2 Prozent 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Besonders stark stieg die Rate im Klinikum Links der Weser (von 32,6 Prozent auf 38,9 Prozent) und in Bremen Nord (von 26,2 Prozent auf 32,8 Prozent) an. Erstgenanntes Krankenhaus hatte die komplizierten Schwangerschaften und Geburten vom Klinikum Mitte übernommen, dessen Kreißsäle 2012 wegen der Bakterienfunde geschlossen worden waren. In Bremen Nord hatte es unbesetzte Arztstellen gegeben und dadurch viele Vertretungen.

Wissenschaftsrat: schlechte Bremer Lehre

Verbesserungsbedarf in der Lehre an Bremer Hochschulen hat der Wissenschaftsrat in seinen Empfehlungen zu Bremen festgestellt. „Ich werde diese Kritik offensiv aufgreifen und darauf hinwirken, der Verbesserung von Studium und Lehre eine noch größere Bedeutung einzuräumen“, sagte dazu gestern Bremens Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). Dafür habe der Wissenschaftsrat die Leistungsstärke der Forschung gelobt. Die Fraktion der Linkspartei hingegen verweist auf folgende Aussage des Wissenschaftsrates: „Die geplanten Stelleneinsparungen stellen eine erhebliche Gefahr für die Qualität sowohl von Lehre als auch von Forschung dar und sind geeignet, die Erfolge der Universität, nicht zuletzt in der Exzellenzinitiative, in Frage zu stellen.“

Hermann Kuhn will nicht wieder Grünen-Chef sein

Auf eine erneute Kandidatur als Grüner Landesvorsitzender verzichtet Hermann Kuhn (68). Die Partei teilte gestern mit, Kuhn werde bei den Wahlen am 30. November nicht wieder antreten. Henrike Müller hingegen, mit der er vor zwei Jahren das Amt antrat, will wieder Grünen-Chefin werden, wie sie gestern sagte. Kuhn ist seit 1990 Grünen-Mitglied und seit 1991 mit Unterbrechung Abgeordneter.  (taz)